Frage Buchdecke mit Kleister machen - ungeahnte Probleme

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11 Monate 4 Wochen her #89 von Schwabe12345
Buchdecke mit Kleister machen - ungeahnte Probleme wurde erstellt von Schwabe12345
Hallo allerseits,

ich habe gestern eine dreiteilige Buchdecke mit gebrochenem Rücken angefertigt. Das Format des Buchs ist etwa A5. Die Buchdeckel aus Karton haben eine Stärke von 2 mm, die Rückeneinlage ist ein dünner Karton mit etwa 0,5 mm. Die Falzbreite habe ich nach Wiese mit etwa 5 mm gewählt. Das Natronpapier, welches die drei Teile verbindet, wurde mit Leim angebracht. Soweit alles gut und recht. 
Der Einband ist ein, vermutlich beschichtetes Zellstoffmaterial, seht auf den Bildern selbst. Diesen Einband habe ich mit reinem Kleister eingestrichen und auf die Buchdecke aufgebracht. Anschließend in den Falz mit dem Falzbeineingerieben und etwas gewartet. Danach die Ecken geschnitten und den Einband nochmals am nun noch freien Rand erneut mit Kleister bestrichen. Diesen dann umgeschlagen und erneut alles (versucht) in Form zu bringen. Während des Bearbeitens habe ich allerdings bereits festgestellt, dass insbesondere im Bereich des Falzes und der Rückenverstärkung der Einband nicht richtig halten will. Ich habe in diesen Bereichen nochmals nachgekleistert und anschließend die Buchdecke über Nacht unter Last trocknen lassen.
Heute morgen musste ich dann feststellen, dass auf der Außenseite im Bereich um die Falze das Einbandmaterial nicht mit der Decke verklebt ist, siehe Fotos.

Das Buch werde ich zwar fertig machen, aufregen tut es mich trotzdem und ich will das beim nächsten Mal vermeiden.
Mir stellen sich nun mehrere Fehlerquellen, die ich gerne mit euch besprechen möchte:
1. Dieses Einbandgewebe lässt sich nicht gut mit Kleister aufziehen.
2. Ich müsste dem Kleister beispielsweise 50 % Leim beimischen, bzw. nicht nur Kleister verwenden.
3. Ich sollte zwischen dem Aufbringen des Überzugs auf der Außenseite und dem Umfalten auf die Innenseite eine Trocknungsphase einlegen.
4. Die Buchdecke hat mir den Kleister zu schnell aufgesaugt und ich müsste mehr Kleister beigeben.

Was ich für mich aufgrund einer Diskussion im "alten" Forum ausgeschlossen habe, ist das Einkleistern der Deckel, da diese zu schnell den Kleister aufsaugen.

Ich bin gespannt auf eure Anregungen und bedanke mich bereits jetzt!

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11 Monate 4 Wochen her #91 von theo
Das ist vermutlich ein beschichtetes Material, das den Kleister nicht gut verträgt. (Hast du den selbst gekocht) Vielleicht war er aber auch einfach zu dünn. War das Deckmaterial kaschiert?
Zumindest am Rücken klebe ich solche Sachen immer mit Plantol fest, nur geschmeidig gerührt mit Kleister. Das hält besser, aber mir ist es auch schon so gegangen wie dir. Hab das Gewebe dann mit einer feinen Spritze nachgeimpft und festgeklebt. Allerdings mit dünnem Leim.
Ja, bei so einer Decke kann man schon auch den umgekehrten Weg gehen. Leim auf die Deckel schmieren und dann den Überzug drauf. Bei dem Gewebe würde ich aber auch in diesem Fall Leim verwenden.

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11 Monate 2 Wochen her #112 von Bubi-Andre
Hallo Schwabe 12345 ,
Ich habe anfangs auch auf ein Gemisch (Kleister + Leim ) gesetzt ,da die Trockenzeit verlängert wird und man länger nachbessern kann . Mit reinem Kleister zu arbeiten wurde von mir auch versucht . einzige Katastrophe !!! Meistens wellt sich das Überzugs-Material da mehr Feuchtigkeit im Kleister ist . Ich nehme dazu immer nur Buchbinderleim . Man muss da nur schnell genug arbeiten und evtl. Vorarbeiten leisten wie Ecken abschneiden .

Gruß Andre

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11 Monate 2 Wochen her - 11 Monate 2 Wochen her #113 von Buchbube
Hallo Schwabe12345,

was mir nicht ganz klar ist: warum verklebst Du beschichtetes Zellstoffmaterial mit Kleister? Ist das Material von hinten nicht kaschiert und willst Du damit das Durchsuppen verhindern?

Auf dem Foto ist leider von dem Material selbst nicht so viel zu erkennen, aber mir würden zwei mögliche Ansätze einfallen:

1. Wenn das Material unbeschichtet und durchlässig ist, dann beschichte es. Ein einfacher und pragmatischer Weg (wenn es nicht um Archivqualität oder konservatorische Aspekte geht) wäre, zunächst Vliesofix aufzubügeln und dann mit Schnittmusterpapier (ebenfalls aufbügeln) zu kaschieren. Wenn man das ordentlich macht (nicht zu heiß, nicht zu kurz), verhält sich das Material dann üblicherweise wie normales kaschiertes Buchbinderleinen. Wenn das Material schwierig ist, hält Vliesofix da, wo es mit Kleister kaschiertes Japanpapier nicht tut. 

2. Wenn das Material kaschiert ist oder Du es nicht kaschieren willst, rühr' Dir eine 50:50-Mischung aus normalem Kleister und Planatol AD 94/5 B an. Diese Sorte Planatol ist für schwierige Materialien gedacht, und ich habe gute Erfahrungen beim verkleben von Kunststoff auf Pappe damit gemacht.

Viel Erfolg!

Think twice - cut once! ;-)
Letzte Änderung: 11 Monate 2 Wochen her von Buchbube.
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11 Monate 2 Wochen her #114 von Schwabe12345
Stand heute ist mir selbst nicht klar, warum ich Kleister für den Einband verwendet habe - vermutlich habe ich das gemacht was ich immer gemacht habe ohne viel zu denken. 
Dass es sich dabei um ein beschichtetes Material handelt habe ich zwar vermutet aber das es (vermutlich) eine Polymerbeschichtung ist und damit der Kleister nicht wirklich funktioniert - so schlau war ich in dem Moment nicht. 
Fürs nächste Mal verwende ich wohl Leim bzw ein Gemisch wir ihr schon angeregt habt. 

Anschließend dann aber die Frage: ist Kleister nur sinnvoll bei Papier und Karton? Alles was Kunststoff ist, klappt wohl nur eingeschränkt (bäbbt halt a bissle)?

Danke!

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11 Monate 2 Wochen her #115 von Bubi-Andre
Hallo Schwabe12345 ,
..... Und genau für so etwas ist das Forum da ! ;-)

Gruß Andre

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